Rheinische Tapetenfabrik Schleu & Hoffmann GmbH - ERTE Bonn-Beuel 1893 - 1980 |
Name:
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Rheinische Tapetenfabrik Schleu & Hoffmann GmbH - ERTE |
Nationalität:
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DE |
Datierung:
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1893 - 1980 |
Ort / Region:
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Bonn-Beuel, 1893 |
Arbeitsbereich:
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Hersteller |
Fabrikgeschichte:
Die Geschichte der Tapetenfabrik beginnt 1893, als August Schleu die Produktionshallen der „Stereos Teppichfabrik“ kauft. Schleu war Inhaber eines florierenden Tapetengeschäfts am Münsterplatz in Bonn. Jetzt stieg er selber in die Produktion ein, und beginnt mit der Herstellung von Handdrucktapeten.
Rheinische Tapetenfabrik Tilger & Co:
Emil Tilger, ein Bonner Bürger mit Kapital, wird 1895 Teilhaber. Es wird investiert, die Mehrfarben-Leimdruckmaschinen starten die Massenproduktion. Die Fabrik wächst, ab 1897 wird beständig erweitert, Farbwerkhalle, neuer Leimdrucksaal, Lager und Bürogebäude. Die langen Backsteinhallen an der Auguststr. entstehen und Emil Tilger zieht auf die Nordstr. 2, direkt neben seine Fabrik.
Rheinische Tapeten- und Papierfabriken Engelhard & Schleu KG:
1904 wird eine Papierfabrik in Hoffnungstal erworben. Und nach der Fusion mit der Tapetenfabrik Engelhard aus Mannheim gehören sie 1906 zu den größten Tapetenherstellern in Deutschland.
Tapeten-Industrie-Aktiengesellschaft Berlin:
In den folgenden Jahren geht der Absatz von Tapeten weltweit zurück und um 1909 schließt sich die Rheinische Tapetenfabrik einer Kooperation der großen deutschen Tapetenhersteller „Tiag“ an, mit Hauptsitz in Berlin. Doch auch dieser Zusammenschluss kann die wirtschaftlichen Probleme nicht lösen und wird schon 2 Jahre später wieder liquidiert.
Rheinische Tapetenfabrik AG, Beuel:
wie sie jetzt heißt, erholt sich langsam unter der Leitung von Direktor Adolph Hoffmann. Ab 1919 wurde das Unternehmen von den Familien Schleu & Hoffmann als Familienaktiengesellschaft geleitet. Unmittelbar nach dem Krieg vollzog sich ein Generationswechsel und so stieg Erich Hoffmann in den väterlichen Betrieb ein, Johannes Schleu folgte ihm wenige Jahre später.
Rheinische Tapetenfabrik Schleu & Hoffmann, Beuel OHG:
In den 30er Jahren konnte die Produktion wieder ausgeweitet werden. 1937 wurde die AG in eine OHG umgewandelt.
2.Weltkrieg:
In der Nacht vom 18. Oktober 1944, wurden 40% der Fabrikgebäude bei einem alliierten Bombenangriff zerstört. Nach Kriegsende wird erst eine kleine Produktion wieder hergestellt. Auf einem Teil des Werkgeländes entsteht die chemische Fabrik Dr. L. C. Marquart. Zwei Jahre nach Beginn des Wiederaufbaus arbeiten bereits wieder 130 Mann an 16 Druckmaschinen (tägliche Produktion von 25.000 Tapetenrollen).
Aufschwung:
Im Aufschwung der 50er Jahre wird die Produktion gesteigert und es entstehen neue Werksflächen und Bürogebäude. 1957 wird das gegenüberliegende Gelände der Rheinischen Möbelfabrik erworben. Durch den Bau einer Brücke sind jetzt beide Gebäude miteinander verbunden. Der neu erworbene Teil beherbergt die Buchbinderei für die Musterbücher, das Papierlager und den gesamten Filmdruck.
Ende:
Die 70er Jahre kündigen die bevorstehende Krise an, der Wohnungsbau läßt spürbar nach. Es wurde noch einmal Modernisiert, aber zu beginn der 80er Jahre geht das Unternehmen Konkurs. Damit endet die Geschichte der Rheinischen Tapetenfabrik.
Quelle: Heimat- und Geschichtsverein Beuel am Rhein e.V
Letzte Aktualisierung: 29.10.2020